Montag, 21. Dezember 2015

Hitparade - Die Songs 2015



Während im Hintergrund Stara Rzekas Album „Zamknely sie oczy ziemi“ sich seinen Weg in die Gehörgänge bahnt und ich noch am Jahresende noch auf der Suche nach dem ultimativen Geheimtipp oder der übersehenen Pretiose bin, kann ich ja schon mal anfangen, ein wenig Jahresrückblick zu wagen. Völlig untypisch, geht es dieses Mal mit den Songs los, die mich in den vergangenen 12 Monaten begeistert, erschüttert, weggeblasen, erheitert, gefangen genommen, fasziniert und aufgerüttelt und mir wahlweise Stehhaare, Freudentränen, Lächeln ins Gesicht oder spontane Gefühlsregungen in Gesicht und Körper verursacht haben.
Waren sonst die Albenbeiträge, die ohnehin schon in meiner Jahreshitparade auftauchen, nicht namentlich erwähnt, gehe ich dieses Jahr auch hier andere Wege und beschreibe nicht mehr und nicht weniger die Top Ten meine Lieblinge in Wort und Ton (sofern vorhanden.)

Vorhang auf:

1 John Grant – Disappointing

Dieses Jahr führte kein weg an John Grants Hymne an die Liebe vorbei, "Disappointing", gemeinsam mit Tracey Thorn kongenial im Duett fabriziert und mit hinreißenden Bildern im dazugehörigen Bildern versehen:



2 Dawes – All Your Favourite Bands

Dawes haben neben John Grant wohl den besten Mitsingrefrain geliefert, mit dieser wundervollen Zeile, die sowohl Hoffnung, Melancholie als auch Wunschdenken vereint: "and may all your favourite bands stay together":

3 Josh Ritter – Getting Ready To Get Down

Unterschätzen wird Josh Ritter nach mehreren tollen Alben in Folge niemand mehr, das beweist er auch auf seinem aktuellen Werk "Sermon On The Rocks". Und  wenn dort solch schmissiger Roots-Rock-Line-Dance-Country drauf ist wie bei dieser Augenzwinkerei kann nichts schief gehen: 


4 Nathaniel Rateliff & The Night Sweats – S.O.B.

Den hatte ich vorschnell zum Hit des Jahres gekürt, jetzt reicht es nicht mehr ganz für das Treppchen. Egal, "S.O.B." ist immer noch ein heißer Feger aus kontemporären Rhythm'n'Blues, zu dem man einfach tanzen muss:



5 Destroyer – Times Square

Vorweggenommen: Destroyers "Time Square" steht hier stellvertretend für eine ganze Reihe an Songs auf dessen Album "Posion Season", doch dazu später mehr. Funkelperlenschöner lupenreiner Pop für die blaue Stunde:




6 Love A – 100.000 Stühle Leer

Deutscher, zugegeben angepoppter Punk findet außerhalb von den mir sehr verehrten Turbostaat nur sehr sehr selten auf dem Bänkelsänger statt. Love A mit ihrem wichtigen "100.000 Stühle leer" könnten hier (mit dem insgesamt auch sehr ansprechenden dazugehörigen Album "Jagd & Hund")  für Abhilfe schaffen:



7 Father John Misty – Bored In The USA

Ziemlich zu Anfang des Jahres sorgte diese herausragende Hommage an den barocken Pop der 60er-Jahre mit dem zynischen Text für Furore, und hat sie sich bis heute bewahrt:


8 Autre Ne Veut – Age Of Transparency

Ein Future-Soul-Künstler, bei dem ich mich dieses Jahr nicht entscheiden konnte. Das Album eine Großtat, doch der Titelsong noch viel viel größer. Allein der Chorus und das schmelzende Saxophon versetzen Berge:



9 Brandon Flowers – Can't Deny My Love

Der hartnäckigste Ohrwurm des Jahres gebührt Brandon Flowers, dessen "Can't Deny My Love" einfach überall funktioniert, beim Autofahren, beim Bügeln, Kochen, in der Disco:


10 Tocotronic – Jungfernfahrt

Lärmiger Pop mit Selbstbezug. So schön konnte man schon lange nicht mehr mit den vier Jungs schwelgen. Und live waren sie ein Triumph (und wer sich jetzt wundert warum da unten "Zucker" läuft, leider war es mir nicht möglich ein adäquat einbettbares Klangbeispiel zu finden, und "Zucker" ist mittlerweile fast eben so stark):



Die weiteren Plätze im Überblick sehen dann wohl so aus:

11 Will Varley - As To My Soul
12 Jan Koch und das alte Cello – Seemannsgarn
13 Sfir – (Der Geruch von) Große Welt
14 Circuit des Yeux – Fantasize The Scene
15 The Decemberists – Cavalry Captain
16 Tom Liwa mit Flowerpornoes – Federkleid
17 Majical Cloudz – Silver Car Crash
18 Will Butler – Anna
19 Miguel – Coffee
20 Daughn Gibson – Shatter You Through

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